Die Sammlungspräsentation nimmt im Dialog zur Ausstellung Steven Parrino. Nihilism Is Love den Malkörper und dessen räumliche oder metaphorische Erweiterung als Ausgangspunkt.

Die Malerei ist bedingt durch konkrete Materialien: Farbe, Leinwand und Keilrahmen. Diese Grundbestandteile der Malerei verstanden die Vertreter des Radical Painting seit Ende der 1970er-Jahre als Rückbesinnung auf die Essenz ihres Mediums. Steven Parrino brach mit physischen Eingriffen als Nachfolger dieser Tradition deren Reduktion auf das Zweidimensionale auf. Die Wucht seiner deformierten Malgründe gleicht der eines Punkkonzerts. Dieser subkulturelle Bezug ist nicht zufällig, sondern spiegelt den Zeitgeist des New Yorker Underground wider. 

Der Titel dieser Präsentation aus der Sammlung ist dem Werk Bones der New Yorker Malerin Polly Apfelbaum entlehnt. Ihre hier präsentierte Arbeit besteht aus neun Kartonröhren und den darauf aufgerollten bemalten Kunststoffbahnen. Ihre «Leinwände» sind nach einer Auswahl einer industriellen Farbpalette und deren Kombinationsmöglichkeiten hergestellt. Wie Papyrusrollen oder die Auslegung von Knochen bei einer archäologischen Grabungsstätte liegt ihre Malerei objekthaft im Raum. Apfelbaum spielt in ihrer assoziationsreichen Arbeit mit der Zuschreibung von Material und Handwerk sowie mit dem verborgenen Inhalt der bis zu 18 Meter langen Stoffe.

Das Werk Bones ist in einen Dialog gesetzt zu Werken von Fabian Marcaccio, Art & Language, Pamela Rosenkranz und Joseph Marioni.

Der Eintritt in den Seitenlichtsaal ist frei.

Weitere Bilder zu dieser Ausstellung

  • Bones
    Ausstellungsansicht, Foto: Stefan Altenburger Photography, Zürich
  • Bones
    Ausstellungsansicht, Foto: Stefan Altenburger Photography, Zürich
  • Bones
    Ausstellungsansicht, Foto: Stefan Altenburger Photography, Zürich
  • Bones
    Polly Apfelbaum, Bones, 2000, Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz, Foto: Stefan Altenburger Photography, Zürich
  • Bones
    Pamela Rosenkranz, Awesome Power (Red and Blue), 2014, Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz, Foto: Stefan Altenburger Photography, Zürich