Kunstwerk des Monats September

David Reed. #313-2, 1992-95

David Reed

*1946 in San Diego


 #313-2, 1992-95


Öl und Alkyd auf Leinwand

71,5 x 366,5 x 5 cm

KML 06.39

Ehemalige Sammlung Rolf Ricke im Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz, Kunstmuseum St.Gallen, MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main Erworben mit Mitteln der Stiftung Freunde des Kunstmuseum Liechtenstein

David Reed kam 1971 nach New York, um an der Studio School Malerei zu studieren. Hier begegnete er der grossen Tradition des abstrakten Expressionismus auf der einen und den Arbeiten des Minimalismus und Postminimalismus auf der anderen Seite. Bereits die Titel seiner Werkgruppen Horizontal Paintings, Vertical Paintings oder etwa TV-Size Paintings verweisen auf die äusserst bildbestimmenden Formate, die überwie- gend nicht mit einem Blick erfassbar sind. Vielmehr gleitet das Auge auf und ab oder bewegt sich in der Horizontalen hin und her. David Reed spricht von peripherem Sehen. Der Blick verliert sich leicht in den künstlichen, sinnlichen Gesten, die sich wie Schlaufen oder Faltungen auf der Oberfläche ausbreiten. Reeds Gemälde besitzen Tiefe und Volumen, sie weisen einen Objektcharakter auf, doch ihre Oberfläche ist überraschend glatt.

Seinen Bildern liegt ein aufwändiger Prozess zugrunde, der sich oftmals über mehrere Jahre erstreckt. Mit zügigen Gesten setzt der Künstler seine schlaufenhaften Formen auf den extrem gelängten rechteckigen Bildträger. Flüssige Alkydfarbe, gemischt mit Ölfarbe, wird dabei mit einem Palettmesser oder einem breiten Pinsel in einem spontanen und fliessenden Prozess aufgetragen. Weitere Schichten folgen über lange Zeitspannen. Aufgetragene Schichten werden partiell wieder abgeschliffen, rechteckige Formen wie Inserts eingefügt. Diese Inserts bilden Leerräume oder dienen als irritierende Unterbrechungen im komplexen Bildfluss.

<b>David Reed. #313-2, 1992-95</b>
Das Kunstmuseum Liechtenstein stellt jeden Monat ein Werk aus der eigenen Sammlung in den Mittelpunkt der Betrachtung. Auch werden regelmässig Werke aus der Sammlung der Hilti Art Foundation auf diese Weise vorgestellt.