Bronze, Farbpigmente
34 x 112 x 37 cm
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Leiko Ikemura schloss 1978 ihr Studium der Malerei in Spanien ab. Bald folgten Aufenthalte in der Schweiz und in Deutschland, wo sie heute noch lebt und arbeitet. In ihrem Werk, das Malerei ebenso umfasst wie Skulptur und Aquarell, bleibt die japanische Kultur stets präsent. Ihr skulpturales Schaffen zeichnet sich vor allem durch eine offene Formgebung aus: In Seitenlage ruht die Liegende in gelbem Kleid auf dem flachen Sockel. Von den Gliedmassen ist allein der linke Arm ausgeformt, das Gesicht ist nur angedeutet und der Kopf nach oben geöffnet. Ihr Körper ist hohl, in der Horizontalen nach beiden Seiten durchlässig. Die Künstlerin legt den Weg der Formfindung frei: deutlich bleibt zu erkennen, dass dem Bronzeguss ein Modellieren in Ton vorangegangen ist. Ein Suchen nach der Form, die gewachsen zu sein scheint. Das Kleid steht frei als eigenes, bauchiges Volumen entgegen der textilen Stofflichkeit und geht über in den Oberkörper, der sich ganz als eine hohle Form präsentiert. Ikemura zeigt, wie beides, das Kleid (die zweite Haut) und der Körper als Hülle begriffen werden. Die durchgehende bläulich-grüne Färbung der Innenseite verdeutlicht diese im Zen Buddhismus verankerte Auffassung. Farbe versteht sie nicht als reinen Farbauftrag, sondern als für die plastische Form unabdingbar, als enge Verbindung zwischen ihrem malerischen und skulpturalen Schaffen. In einem aufwendigen Prozess entstand die Patina der Liegenden in einem mit der Giesserei gemeinsam entwickelten Verfahren. Mit dieser neuen Möglichkeit der Farbgebung erst kann dem Inhalt Ausdruck verliehen werden: «Mein Anliegen ist, dass die Farbe der Skulptur nicht auf der Oberfläche bleibt, sondern mit der Materie verschmilzt, so dass eine unerwartete Farbgebung entsteht. Es ist zwar möglich, die Farbgebung zu steuern, aber sie ist stets ein Ergebnis des Prozesses.»
