Künstlereditionen

Mercedes Azpilicueta

 
Die Lithografie von Mercedes Azpilicueta entstammt einer Folge von Tuschezeichnungen grotesker Figuren, die im Rahmen des Projekts Bestiario de Lengüitas [Bestiarium kleiner Zungen] entstanden sind. Sie zeigen ein Bestiarium aus gefallenen Engeln, Cyborgs, Chimären und Leichnamen, die angeregt sind von mittelalterlichen marginalia – Figürchen, die Illustratoren zum Vergnügen in die Randspalte von Handschriften kritzelten –, aber auch von Néstor Perlonghers Gedicht Cadáveres (1981). Der Dichter verfasste es auf der Busfahrt ins brasilianische Exil und beschreibt darin schonungslos im «Neobarroso»-Stil die Litanei der Leichen, die die Strasse der argentinischen Diktatur pflasterten. Bestiario de Lengüitas ehrt die Verschwundenen, Versehrten, Getöteten, Kranken, Unterdrückten und ins Exil Verbannten und bietet damit eine Form der Katharsis und Erinnerung.

Bestiario de Lengüitas ist ein fortlaufendes Projekt, das 2017 in Paris im Dialog mit der französischen Kuratorin Virginie Bobin begann und Workshops, Kollaborationen und Proben mit Künstler:innen, Forschenden, Designer:innen, Tänzer:innen und Sänger:innen beinhaltet. In Form einer Ausstellung wanderte das Projekt vom CentroCentro in Madrid (2019) über das Museion in Bozen (2020) zum CAC Brétigny (2021).

Die Edition erscheint anlässlich der Ausstellung C(hoch)4 2022 im Kunstmuseum Liechtenstein.

Mercedes Azipilicueta (*1981 in La Plata, Argentinien), lebt und arbeitet in Amsterdam, Niederlande.
 
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"Marginalia VIII", 2018/2020
Aus: "Bestiario de Lengüitas", 2017–
Lithografie auf BFK Rives
42 × 29,7 cm
Auflage: 30 + 5 AP
Signiert und nummeriert auf Etikett
Edition: Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz
Preis ungerahmt: CHF 180
 
 

Preis: CHF 180.00