(Innere Stimme) ist der Titel einer Notation, die als Instruktion für eine Performance verwendet wird. In Robert Schumanns Klavierstück Humoreske op. 20 findet sich auf einer Seite der Partitur neben den beiden Notationen für die zwei Hände eine dritte, die nicht gespielt werden kann.
Schumann hat sie als «Innere Stimme» bezeichnet. Für die Interpretin oder den Interpreten des Stücks ist diese Stimme präsent, während sie für das Publikum, das die Partitur nicht kennt, unbekannt bleibt. Durch das Abdecken der Noten für das Klavierspiel auf der entsprechenden Seite der Schumann'schen Partitur entstand die Notation (Innere Stimme).
Für die Performance wird die Melodie der «Inneren Stimme» ohne Unterbrechung über mehrere Stunden von Mitwirkenden aus der Region vorgetragen, denen Variation und Improvisation, sowohl des Gesangs als auch der Bewegung, und ihr Verhalten im Raum freigestellt sind.
Mitwirkende: Edith Baur, Tom Büchel, Simon Egger, Luis Friedemann, Celina Gasté, Richard Gasté, Luna Maluna Gri, Beat Gugger, Nóra Höfle, Axel Jablonski, Anna von Loesch, Sylke Muzyk, Judith Näscher, Karin Pfister Marxer, Nicola Rauter, Hannah Wirnsperger u.a.
Die Performance kann während ihrer 12-stündigen Dauer jederzeit besucht werden. Der Eintritt ist frei.
Courtesy Olaf Nicolai und Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin
Olaf Nicolai (*1962 in Halle (Saale), Deutschland) studierte Literatur- und Sprachwissenschaft in Leipzig und promovierte über die Poetik der Wiener Gruppe. Er lebt als Künstler in Berlin und entwickelt interdisziplinäre Projekte in verschiedenen Medien. Nicolai war unter anderem auf der documenta 10 (1997) sowie auf der Biennale Venedig (2001 und 2005) vertreten.
Bild:
Olaf Nicolai, Detail der Notation für die Performance (Innere Stimme), 2010
Courtesy Olaf Nicolai | © 2024, ProLitteris, Zürich