Die Fürstlichen Sammlungen Fürst Hans-Adam II von und zu Liechtenstein sind im Besitz einer der grössten und bedeutendsten privaten Kunstsammlungen der Welt. Meisterwerke europäischer Kunst aus fünf Jahrhunderten von der Frührenaissance bis zum Barock bilden den Kernbestand dieser Sammlung. Das Mäzenatentum sowie die Sammeltätigkeit des Hauses Liechtenstein reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück, konsequent wurde dieses Ideal von der Familie Liechtenstein über Generationen gepflegt. Durch die aktive Ankaufspolitik des heute regierenden Fürsten konnten die Bestände in den letzten Jahren durch über 700 hochkarätige Neuerwerbungen ergänzt werden.
Schon die Fürsten Karl Eusebius I und Johann Adam Andreas I von Liechtenstein bauten noch im 17. Jahrhundert eine der hochkarätigsten Sammlungen flämischer Malerei auf, die in den vergangenen Jahren um herausragende Werke von Quentin Massys bis Peter Paul Rubens erweitert wurde. Die Malerei – vertreten durch Gemälde Alter Meister der wichtigsten europäischen Schulen vom 14. bis zum 18. Jahrhundert sowie grosser Künstler des Biedermeier, wie Friedrich von Amerling und Ferdinand Georg Waldmüller – bildet bis heute den Kernbestand der Fürstlichen Sammlungen. Viele der Verluste aufgrund von Verkäufen in der Nachkriegszeit wurden durch Neuerwerbungen der letzten Jahre kompensiert, vor allem die Skulpturensammlung wurde durch wichtige Akquisitionen – mit Hauptwerken von Andrea Mantegna, Jacopo Sansovino, Massimiliano Soldani-Benzi bis zu Alessandro Algardi und den Österreichern Georg Raphael Donner und Franz Xaver Messerschmidt – wesentlich aufgewertet.
Die unter Fürst Karl I von Liechtenstein zu Beginn des 17. Jahrhunderts begründete Sammlung an Pietra-Dura-Arbeiten konnte durch das bedeutendste Werk, das in den Grossherzoglichen Werkstätten in Florenz geschaffen worden ist, das Badminton Cabinet, und andere spektakuläre Zukäufe wie den Kabinettschrank von Melchior Baumgartner zur komplettesten Kollektion ihrer Art abgerundet werden. Auf dem Gebiet der Möbelkunst und des Porzellans wurden durch elegante Boulle- und Roentgenmöbel vollkommen neue Schwerpunkte gesetzt. Dies gilt auch für die Grafiksammlung und die Historische Bibliothek. Hier konnten die Bestände ebenso sinnvoll weitergeführt werden.
Die Ausstellung ist eine Produktion des Liechtenstein Museum in Wien, kuratiert von Johann Kräftner, Direktor Fürstliche Sammlungen, Vaduz, und Liechtenstein Museum, Wien.