1963 erlebte Fruhtrunk, der lange Zeit in Paris verbrachte, den Durchbruch mit seiner Museumsausstellung in Dortmund und gehörte in den folgenden Jahren zu den meistdiskutierten Künstlern aus Deutschland. Nach seinem frühen Tod geriet er zunehmend in Vergessenheit. Die geometrisch-abstrakte und ungegenständliche Malerei Fruhtrunks verbunden mit gesellschaftspolitischem Engagement erweist sich in der Rückschau als eine der nachhaltigsten und inspirierendsten Positionen der deutschen Nachkriegskunst. Dies erneut in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen, ist ein wesentliches Anliegen der Ausstellung. Hohe malerische Sensibilität und Qualität paaren sich im Werk Fruhtrunks mit einer von grosser Ernsthaftigkeit geprägten Auseinandersetzung mit den Anliegen der Moderne, zur Entwicklung des selbstbestimmten Individuums beizutragen. Fruhtrunk entwickelte dafür ein eigenes System der Malerei, deren aufklärerischer Impuls sich wesentlich über die Aktivierung des Sehvorgangs artikuliert und diesen mit grundlegenden existenziellen Fragestellungen verbindet.
Die Werkschau zeichnet in einer groben chronologischen Anordnung die Entwicklung seines Schaffens nach. Ein besonderes Kapitel ist Fruhtrunks Verhältnis zur Musik gewidmet, das bislang noch nicht gewürdigt wurde. Zudem sind erstmals kleinformatige Arbeiten zu sehen, in denen er offenbar sowohl Bildträger wie auch das Verhalten von Farbe in Techniken untersuchte.
Die Ausstellung ist eine Produktion des Kunstmuseum Liechtenstein, kuratiert von Friedemann Malsch.