Zunächst als Architekt tätig, wandte er sich ab seinem 50. Lebensjahr ausschliesslich dem Medium der Skulptur zu. 1962 entwarf er mit Die den ersten autonomen Kubus in der Geschichte der Skulptur. Bis zu seinem Tod 1980 entstand ein umfangreiches bildhauerisches Werk. Zudem schuf Tony Smith zahlreiche Gemälde in der Tradition gegenstandsloser Malerei. Die Retrospektive bringt neben Smith' skulpturalem Werk erstmals in Europa seine Malerei als auch die Architektur anhand von Modellen und zeichnerischen Entwürfen zu Bewusstsein.
Die Töchter Kiki Smith (geb. 1954) und Seton Smith (geb. 1955) sind ebenfalls künstlerisch tätig. In ihrem Schaffen lassen sich subtile Verbindungen zum Oeuvre des Vaters erkennen. «Unser Zuhause war sein Atelier, wo wir anhand seiner Entwürfe, Zeichnungen und Skulpturen lernten, was ‹Masstäblichkeit› bedeutet.»
Kiki Smith' frühe Werke entstanden in den 1980er-Jahren im feministischen Umfeld der Kunstszene New Yorks. Heute ist sie für ein künstlerisches Werk (Skulpturen, Glasmalereien, Tapisserien u.a.) bekannt, in dem sie komplexe ineinander verwobene Fabelwelten figurativ zum Ausdruck bringt. Sie erforscht die Wirkung überlieferter Symbole, Bilder und Zeichen durch das Verflechten kulturhistorischer (Um-)Deutungen von Motiv und Material mit neuen Bedeutungen.
Seton Smith wählte als Medium die Fotografie und begann früh, Architektur zu fotografieren. Ihre künstlerische Intention ist es, die Verbindung von architektonischer Form und konkreter Funktion zu lösen. Die Künstlerin interessiert die Untersuchung von Strukturen der Architektur, die unser Denken prägen und formen.
Die Ausstellung ist eine Produktion der Kunsthalle Bielefeld, kuratiert von Friedrich Meschede. Im Kunstmuseum Liechtenstein wurde die Werkschau mit über 120 Exponaten in enger Zusammenarbeit mit dem Nachlass Tony Smith sowie den beiden Künstlerinnen eingerichtet.