Eine Ausstellung in der St. Florinsgasse 11 in Vaduz befasst sich mit Lebensgeschichten, Religion und Tradition und stellt die Frage, was Menschen im Leben Halt und Hoffnung gibt. Im Seitenlichtsaal des Kunstmuseums ist ein Satellit zur Ausstellung eingerichtet.

Minele Wolf wuchs mit zwölf Geschwistern zwischen Vaduzer Kirche, Schloss und Friedhof auf. Die Zimmer waren klein, der Platz auf der Eckbank eng, man lebte bescheiden. Später zogen manche der Geschwister aus, Minele aber blieb und arbeitete als Haushälterin, als Hebamme-Assistentin, in einer Sennerei, im eigenen Bauernbetrieb und als Mesmerin. Jeden Sonntagnachmittag lud sie zu Kaffee und Kuchen ein und hatte immer Zeit für einen Schwatz. Ihr Haus blieb bis zum Schluss fast unverändert, ein Relikt aus einer gar nicht so fernen Zeit.

Eine Ausstellung in Mineles Haus befasst sich mit Lebensgeschichten, Religion und Tradition und stellt die Frage, was Menschen im Leben Halt und Hoffnung gibt. Während die Zimmer des alten Hauses mit künstlerischen Arbeiten bespielt werden, schaffen Veranstaltungen Gelegenheiten für Geselligkeit und Austausch. Die Ausstellung findet an der St. Florinsgasse 11 in Vaduz statt und dauert vom 21. August bis 2. September.

Als Satellit der Ausstellung ist vom 12. August bis 4. September eine Präsentation im Seitenlichtsaal des Kunstmuseum Liechtenstein zu sehen. Ausgestellt werden Fundstücke aus Mineles Haus, die von Alltagsgegenständen über religiöse Objekte bis hin zu Nachrichten über Liechtenstein und das Weltgeschehen reichen. Sie geben Einblick in das Leben und die Interessen einer Familie und stehen gleichzeitig für eine ganze Generation und den Umbruch Liechtensteins von einem Agrar- zu einem Industriestaat. Durch die Neuanordnung der historischen Objekte und persönlichen Sammlungsgegenstände werden Geschichten erzählt und Erinnerungen wachgerufen. Damit schliesst die Präsentation an die Ausstellung C(hoch)4 an und ergänzt diese um eine liechtensteinische Perspektive.

Ein Projekt des Kunstvereins Schichtwechsel.

Der Eintritt in den Seitenlichtsaal ist frei.