Kern des Kunstmuseum Liechtenstein ist die Sammlung des Hauses. Alle weiteren Bereiche und Tätigkeiten leiten sich daraus ab. Die Sammlung ist der Motor für das Ausstellungsprogramm und der Impulsgeber für den Bildungsauftrag, den das Museum auf den verschiedensten Ebenen aktiv wahrnimmt. Zudem stellt sie den wesentlichen Teil des staatlichen Kunstbesitzes dar und ist damit ein bedeutender Imageträger für das Fürstentum Liechtenstein.
Die Sammlung internationaler moderner und zeitgenössischer Kunst umfasst den Zeitraum vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Für die Zeit ab 1900 sammelt das Kunstmuseum Liechtenstein nach inhaltlichen Kriterien, die in der Sammlungspolitik schriftlich festgelegt sind.
Das Profil der Sammlung bestimmen vor allem Skulpturen, Objekte und Installationen. Besondere Sorgfalt gilt hier der Auswahl individueller und künstlerisch eigenständiger Positionen. Darüber hinaus gelten hohe Anforderungen an die künstlerische Qualität des einzelnen Werkes sowie an seine Fähigkeit, in einen anregenden Dialog mit anderen Einzelwerken zu treten.
In der Sammlungspolitik wird bewusst auf geografische, stilistische, epochale oder medienspezifische Festlegungen verzichtet. Dagegen werden thematische Linien verfolgt, die in der modernen und zeitgenössischen Kunst grosse Bedeutung haben. Rationale künstlerische Konzepte wie jene der abstrakten, der konkreten oder minimalistischen Kunst, der Konzeptkunst und auch der Arte Povera treffen auf anthropologische Vorgehensweisen, wie man sie im Symbolismus, Futurismus und Surrealismus, in den individuellen Mythologien Joseph Beuys' sowie weiteren Teilen der Arte Povera findet.
Die Qualität der einzelnen Werke, ihre internationale Bedeutung, ihr inhaltliches Profil sowie – als besonderer Schwerpunkt – der Aspekt des Dreidimensionalen: Das sind die Kraftquellen, die das Museum zu einem lebendigen Ort der kulturellen Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Kunst machen.